Post-Corona-Roadtrip

Es brennt… es ist heiss…oder wie man sagt: „Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt!“ Da lohnt es sich auf die Autobahn zu fahren. Alle Autokennzeichen vertreten…

Und dann sind wir auch schon in Eisenach. Oben auf der Burg sind es glatt 2 Grad weniger und es weht ein kleiner Wind. Traumhaft schön über den Wäldern gelegen in 411m Höhe.

Auf den Spuren von Luther, der sich 1521/22 hier versteckte und das Neue Testament übersetzte. Das also zu den Fakten. Dann kann es auch gepflegt zum Aperol übergehen.

Das Abendessen ruft und im Hof der Burg herrscht Stille und Besinnlichkeit.

Ausgeschlafen und mit Regentropfen am Fenster und Blick über den Thüringer Wald – hauptsächlich durch Buchen geprägt.

Ein Abstecher in die Stadt Eisenach und eine Rostbratwurst später starten wir bei nur 25 Grad auf die A4!

Die morgendliche Frische weicht so langsam wieder der Hitze. Und so bleibt wenig Erfrischung in den Gassen von Limburg.

Der Dom zu Limburg mit seinen sieben Türmen auf dem Kalkfelsen ist unser Ziel um anschließend beim Handkäs eine Pause einzulegen.

Weiter Richtung Westen an den Rhein und flussaufwärts nach St. Goar. Hier erwartet uns Schloß Rheinfels – eine der größten Burgruinen am Rhein und seit 2002 Teil des UNESCO Weltkulturerbes ‚Oberes Mittelrheintal‘.

Das Abendmenü wird dann mit wohl einem sehr berühmten „Bopparder Hamm“ begleitet… lecker ist es!

Und ab 22 Uhr weht dann ein kleines Lüftchen, sodass es langsam angenehm im Zimmer wird.

Nach der Stärkung werden die Wanderschuhe rausgeholt und die steinigen Wege der Burg Rheinfels erkundet. Mit herrlichem Ausblick über das Rheintal. Und so setzen wir dann mit der Loreley Fähre über, um den berühmten Felsen aus der Nähe zu betrachten.

Die Loreley als Schieferfelsen am östlichen, rechten Rheinufer ragt 132m hoch. Und ihre Geschichte beruht auf einer Erzählung aus dem 19.Jh – auch wenn man hier an ältere Sagen und Märchen denkt.

Weiter geht’s nach Rüdesheim und die Drosselgasse, wo eine Erdbeerbowle für Abkühlung sorgt. Beachtlich, dass Carl Jung hier Anfang des 20.Jh seinen Tatendrang in die Herstellung von alkoholfreiem Wein steckte…

Vorbei an Geisenheim und Wiesbaden erreichen wir am Nachmittag unser Ziel – Weingut Barth in Meisenheim!

Nach einer kurzen Erfrischung zieht es uns in die Altstadt, wo man freundlich gegrüßt wird. Es gibt gut erhaltene Gebäude, die noch aus dem 14.Jh stammen inklusive einer Schlosskirche, die nicht romanischen Ursprungs ist.

Die Schlosskirche ist eine spätgotische Hallenkirche, welche ab 1479 errichtet wurde. Und so ziehen wir weiter vorbei am Bürgerturm mit Stadtmauer und den alten Fachwerkhäusern während sich über uns die Wolken zusammen brauen.

Wir haben gerade auf der Terrasse mit einem Weißburgunder Platz genommen, als das Gewitter beginnt und nochmals alle Gäste umplatziert werden. Aber gegen eine Abkühlung ist nichts einzuwenden…

Mit Sonne und Ruhe startet der neue Tag und nachdem der Wein im Kofferraum verstaut ist, vertreten wir uns die Beine im Ort – an der Draisine vorbei… heute ist Detox Day!

So geht es durch die Kurven der Landstraße vorbei an kleinen Orten wie Frankenstein und Galgental bis wir auf einen Parkplatz im Pfälzerwald treffen.

Auf 512m Höhe beschließen wir den Schatten des Waldes bei immernoch 35 Grad zu nutzen und wandern von der Totenkopfhütte los. Warum es hier solche Namen gibt… aber Buchen, Eichen, Fichten und Kiefern konnten wir ausfindig machen.

Eine kleine Einkehr nach rund 4km wird jedoch aufgrund der Wespen zu einem kurzen Vergnügen. Und so ziehen wir weiter zur Weinstraße.

Der Tag neigt sich mit einem vorbei ziehenden Gewitter an der südlichen Weinstraße und mit lauem Lüftchen dem Ende zu. Aber mit entsprechender Anmeldung bleibt uns sogar eine kleine Abkühlung im Schwimmbad…

Es bleibt heiß! Und die Nacht über den Weinbergen zwar beschaulich, aber auch kurz. Und so zieht es uns nach der Stärkung in Richtung Osten.

Mit Stuttgarter Geschwindigkeit nach Bad Cannstatt – bereits in der Römerzeit gegründet und mit sagenhaften 19 Mineralquellen ausgestattet. Kurze Facts, aber es geht zum Zwischenstopp mit Sekt…

Aufgrund der umgeschwungenen Wetterlage muss ein Spaziergang im Kurpark ausfallen. Danke für den Empfang!

Im Regen geht es weiter durch Baden-Württemberg nach Bayern. Nördlingen ist unser Ziel – was ich nicht wusste: hier schlug vor 15 Mio Jahren in die Alb ein Meteorit ein. Beim Hineinfahren kann man es erahnen und ich hoffe, wir sehen noch mehr davon. Und auch die erhaltene Stadtmauer mit ihren Türmen bleibt noch aus der Nähe zu betrachten.

Ganz zünftig geht es mit Hans-Peter & Gabi dann zur Einkehr in die Stadt – erfrischendes Bier und Maultaschen.

Auch wenn es sich anbietet, aber aus einem Morgenlauf um die Stadtmauer wird dann doch nichts. Sie ist die einzige Stadtmauer Deutschlands mit einem komplett erhaltenen Wehrgang.

Eine exklusive Stadtführung mit Gabi folgt anschließend: durch die Gerbergasse, vorbei an schiefen Fachwerkhäusern und hinauf zum ,Daniel‘ – die gotische St. Georgs-Kirche, welche 1427-1505 erbaut wurde. Hier wohnt der Turmwächter mit seiner Katze.

Nach einem kleinen Gang an der Stadtmauer zieht es uns dann auch weiter in den Süden. Inzwischen angenehme 25 Grad und sogar noch einige Regentropfen auf der Windschutzscheibe!

So erreichen wir dann den Bodensee mit der Altstadtinsel Lindau. Hier tummeln sich tatsächlich einige Menschen rund um den Hafen – mit der Statue des bayrischen Löwen und dem steinernen Leuchtturm.

Und so erkunden wir die Altstadt, vorbei am Rathaus und der Maximillianstraße bis wir unser Zimmer beziehen können und zu sechst nun auf das Wiedersehen anstoßen können.

Auf gute Empfehlung hin geht es zum Restaurant/Hotel ,Engel‘, wo mit deftigen Speisen für unser leibliches Wohl gesorgt ist. Super lecker und sicher nochmal zu probieren bleibt der ,Engel Espresso‘ … mmhhh

Mit einem Gin und Blick in den Hafen klingt der Tag aus. Pläne für den Ausflug morgen stehen schon.

Somit starten wir in der Früh am Hafen mit der MS Lindau über den Bodensee nach Rorschach…

Dann geht es weiter mit der Zahnradbahn nach Heiden und nun zu Fuß durch die Schweizer Berge oder besser gesagt das Appenzeller Land. Über saftig grüne Wiesen und bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir dann Wolfhalden und stärken uns mit Schlorzifladen und hausgemachtem Eis. Begleitet wird die Route durch mehr oder minder gute Schweizer Witze – daher auch der Name Witzweg!

Eine traumhaft schöne Sicht über den Bodensee belohnt uns nach einigem bergauf und -ab. Unser Ziel ist dann nach rund 8 km erreicht und wir werden mit einem Kübel Bier in Walzenhausen entschädigt.

Aufgrund von einigen Schoppen und Kübeln mehr verpassen wir leider unsere Rückfahrt über den Alten Rhein, aber das mindert unsere Laune nicht.

Wenig später erreichen wir unser Ziel Lindau dann per Schiff über den Bodensee. Dank Herbert ist unser Tisch im Hafen bereits reserviert und wir genießen dann mit ordentlich Hunger & Durst den Sonnenuntergang. Herzlichen Dank für den schönen Abend!

Umso holpriger bleibt der Start in den Tag… aber nach Wurstsalat und Obazda geht es zum letzten Spaziergang in die Stadt und zum Lindauer Segelclub! Hier bleibt uns ein wunderschönes altes Segelboot zu bestaunen… aber wie gestern ja schon erwähnt, war so gar kein gutes Segelwetter… hihi!

Zur Stärkung für unsere letzte Etappe kehren wir noch auf ein Paar Weißwürsten in den Biergarten ein.

Die Thüringer Klöße warten…

Durch den Thüringer Wald und den knapp 8km langen Rennsteig-Tunnel erreichen wir dann unsere letzte Etappe Weimar! Wie schon jemand sagte: „Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.“ Und so streifen wir durch die Gassen.

Zum Abschluss kehren wir dann noch ein letztes Mal ein. Es gibt Rehrücken und Klöße im Erbenhof und zum Abschluss einen Heimatlikör… oder zwei oder drei…

Ein Glas Honig gibt es zum Abschied und so streifen wir durch die Gassen in das Hotel.

Gemütlich packen wir ein letztes Mal unsere Koffer und begeben uns dann auf einen Spaziergang durch die Stadt. Vorbei an Goethes Gartenhaus, Schloss und Gingko-Bäumchen! Eine herrliche Ruhe liegt in der Luft und die Thüringer Bratwurst wird mit eingepackt…

Nun geht es schon zurück in die Heimat mit neuen Ideen für die nächste Reise. Aber erstmal müssen wir uns etwas erholen… herzlichen Dank für die liebevolle Reisebegleitung!

Wie sagte Goethe: „Es ist nicht genug zu wissen – man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss es auch tun.“

Korrektur: Gesamtstrecke 2100 in 8 Tagen

Roadtour 2020 Playlist erstellt

5 Kommentare


  1. // Antworten

    Schöne Tour, enjoy! Da wollen wir mehr sehen..


  2. // Antworten

    Zum Wohl meiner Familie habe ich versucht dich zu vergessen.
    Dann stehst du vor meiner Tür, bist da, wo meine Kinder spielen, wo ich laufen gehe, wo meine Familie wohnt, wo wir gemeinsam essen gehen. Wenn ich frage was das soll, liest du nicht mal die kurze Nachricht.
    Wie kann man so herzlos, rücksichtslos, respektlos und arrogant sein? Abgesehen davon was 2019 war, würde ich das hier einer anderen Frau niemals antun. Du wolltest die Aufmerksamkeit! Bereis die ganze Welt, aber halte dich von Leuten, die ich liebe, fern!!!


  3. // Antworten

    Es war wie immer eine Freude! Freue mich schon auf den Martinstag, mit polnischem Essen im Kurpark!
    Bis bald… Marcelito

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