Es ist schön mit dir…

…doch es könnte schöner sein! Nein, nach einigen Stolpersteinen vor der Reise starten wir im sonnigen Berlin und lassen uns vom Taxifahrer noch ein paar Tipps zum Urlaubsziel geben. Der Atlanik hat wohl 23 Grad – naja, wir werden es prüfen.

Taschen gepackt, Meal ausgesucht, Sonnenhüte dabei… und Gloria & Mary sind liebevoll versorgt. Eine Maniküre/ Pediküre gab es mit Notarzt-Kompetenz auch noch oben drauf.

Nach der LH-Lounge im Eiltempo zum Gate und los geht es nach Lissabon. Mit einiger Verspätung wird dann der Umstieg auch ziemlich eng und wir haben das gute Berliner Wasser vergessen…

Berlin bei Tag

Dank Lunchpaket verhungern wir zumindest nicht, aber Wasser ist erstmal gefragt. Und so kommen wir dann auf der grünen Insel São Miguel an. Den Altersdurchschnitt der Besucher senken wir enorm.

Und mit einigen bangen Minuten kam dann auch unser Gepäck, so dass wir nach Ponta Delgada fahren und den Hafen vor der Tür genießen können.

Hafen Ponta Delgada

Nach einer kurzen Nacht beginnt unsere erste Tour schon um 9 Uhr. Vorab einige Facts zu den Azoren: der Name stammt ab vom portugiesischen Habicht – Açor, aber gemeint war der ansässige Mäusebussard. Die Azoren bestehen aus 9 Inseln, die in Farben aufgeteilt werden, da jede ihre eigene Art hat. Aus vielen Vulkanen entstanden beträgt ihre Fläche 2333 km² (Saarland 2571km²). Und es gibt ungefähr so viele Kühe wie Menschen – nix für Vegetarier also!

Lagoa do Fago

Unsere Reisegruppe bestand glücklicherweise nicht aus Ü70 sondern guter Durchschnitt, sodass es mit Felipe schnell voran ging. Aber alle 5 min hieß es ein-/aussteigen und die Landschaft bewundern. Die genaue Route muss ich mir tatsächlich noch anschauen. Aber so viel vorweg: Hase hat heldenhaft die Ruine des Hotels ‚Monte Palace‘ bestiegen – gefiel Felipe nicht ganz so gut.

Wir haben also den Osten erkundet: begonnen auf der Ananas-Plantage ‚Santo António‘, wo die Ananas biologisch angebaut, nicht für den Export vorgesehen, aber dennoch mit Rauch gestresst werden, damit sie wachsen.

Weiter dann in den Osten Richtung Sete Cidades und die blau-grünen Vulkanseen bewundern. Die gab‘s dann auch aus jeder Richtung anzuschauen. Bewundernswert ist allerdings, wie gut sie hier ihre Natur schützen.

Lagoa Verde

Am höchsten Punkt steht die Ruine des ‚Monte Palace‘, ein ehemals 5-Sterne-Hotel, welches nur ein Jahr betrieben und dann bankrott gegangen ist.

Nach dem Lunch mit reichhaltigem Buffett und Nachspeise ging es zum westlichsten Punkt der Insel. Vorbei an den Sete Cidades und in der Naturpark des Lagoa do Fogo. Anschließend mussten wir noch nach der Kokain-Geschichte der Insel von 2001 fragen, bei der mehrere Tonnen an der Strand gespült worden sind. Aus Sicht eines Einheimischen vielleicht nicht ganz so dramatisch wie bei Weird Crimes beschrieben.

Als letzten Stop halten wir dann in Santa Barbara Beach – ein schwarzer Sandstrand mit ordentlich Wellen und als Surfer-Spot begehrt. Hier könnten wir durchaus mehr Zeit verbringen. Doch nach 100x Ein-/Aussteigen ist dann nach 8 Stunden auch bei uns die Luft raus. Endlich wieder daheim und ein paar Sonnenstrahlen genießen.

Also, das Wetter hat alles zu bieten, was man sich vorstellen kann. Sonne, Luftfeuchtigkeit, Wind und Regen – eigentlich nur mit Jacke an- und ausziehen beschäftigt. So überrascht uns dann am Abend der Regen gleich drei Mal. Und der Bootsausflug am nächsten Tag wurde auch abgesagt.

So, dann muss ich wohl mal schnell weiter schreiben, bevor meine Leser noch ganz ungeduldig werden…

Am zweiten Tag waren wir über etwas Ausschlafen sehr glücklich. Unseren freien Tag wollten wir nochmal am Strand von Santa Barbara verbringen. Daher Sachen gepackt, Busfahrplan gecheckt und los. Wie auch immer die Busse so nah an den Hauswänden vorbeifahren können… es stockt einem manchmal der Atem. Aber nach 50min angekommen, ziehen leider wieder Wolken auf.

Schwarzer Strand

Trotzdem genießen wir den Strand, der leider durch den Sturm mit Müll verdreckt wurde. Und so macht sich Sönke dann auch auf und sammelt schon mal einiges ein bevor die Aufräumer vom Strand kommen. So proud of him!

Beach Surf Club

Nachdem der dritte Schauer vorüber ist, beschließen wir den Bus Richtung Heimat zu suchen. Rechtzeitig zurück steht für heute das Fischrestaurant auf dem Plan. Da freut sich jemand ziemlich drauf. Nach Muscheln, Napfschnecken, Sardinen und Stockfisch platzen wir fast und müssen noch ein paar Schritte gehen. So genießen wir den Sonnenuntergang am Hafen.

Vögel fliegen in den Sonnenuntergang hinein
Ich sag, „Du, ich, wir zwei, für die Ewigkeit“

Lapas grelhadas

Let‘s start early in the morning again… los geht es zur nächsten Tour Richtung Osten. Erster Stopp in Villa Franca do Campo – der ersten Hauptstadt der Azoren. Hier gibt es handgemachte Törtchen – Queijadas do Morgado.

Weiter dann Richtung Furnas – geothermaler Hotspot und letzte Vulkaneruption 1630. Mit leichtem Nieselregen fühlt es sich mit den ganzen Pflanzen wie im Tropenwald an. Erster Anlaufpunkt ist der Parque Terra Nostra und hier geht es auch gleich in das ca 40°C Thermal Becken – eisenhaltig und daher braun.

Thermalbad

Erholt und entspannt kann es für uns dann sogar schon zum Essen gehen. Hier wartet das berühmte Cozido das Furnas – Der Eintopf aus den Schwefelquellen. Als ich den mal in einer Doku gesehen habe, dachte ich: wow, wieviel Fleisch kann man in einen Topf tun. Aber der Geschmack hat uns beide überzeugt. Und das Fleisch und Gemüse super zart.

Das Essen aus der brennenden Erde

Anschließend schauen wir uns noch die heißen Quellen und Kochstellen an. Hier brodeln die Töpfe in der Erde und ein schwefeliger Geruch umgibt uns.

Povoação

Ein kurzer Stopp am Aussichtspunkt des Lagoa das Furnas und weiter zur Teefabrik – hier wird in Europa tatsächlich grüner und schwarzer Tee angebaut und hergestellt. Zuletzt noch ein Blick über den Ozean, der uns einen schönen Regenbogen präsentiert.

Porto Formoso

Am Abend finden wir noch ein lauschiges Plätzchen am Hafen in einer Gin-Bar ‚Cais Da Sardinha’ und genießen den Ausblick auf die immer noch arbeitenden Fischer und ihre Boote.

Gin Tasting

Und dann geht es auch schon früh wieder weiter. Unsere 3. Tagestour mit Filipe und im Mercedes Vito – vielleicht hat er uns ins Herz geschlossen, denn wir sitzen unbedingt vorn bei ihm.

So starten wir in den wiedermal unbestimmten Tag – zumindest wettertechnisch. Ich lass die Jacke mal an und eine lange Fahrt in den Nordeste steht uns bevor (heißt hier auf der Insel ca 30-40min).

Parque da Ribeira dos
CALDEIRÕES

Im Parque lassen sich Blumen, Farne und Wasserfälle bewundern und ab und zu schaut die Sonne vorbei. Beim nächsten Stopp in Nordeste stolpern wir kurz in die Kirche – Sönke mit dem Kapuziner-Bruder Michael dabei. Wer kann sich soetwas schon ausdenken.

Am östlichen Punkt und dem Leuchtturm vorbei geht es die Serpentinen auf und ab bis uns eine Kuh im Wege steht. Das Problem ist schnell behoben und so fahren wir weiter die Ostküste entlang.

Nordeste

Weiter geht es um den Pico da Vara (höchster Berg der Insel) und Richtung Lunchtime. In der Stadt Povoação gibt es dann Fisch – hier wurde 1432 die Insel entdeckt. Ein kleiner Abstecher nach Furnas und den brodelnden Quellen und schon geht es zurück. Im Surfershop finden wir nicht, was wir suchen… aber Shopping geht immer.

Ananás und Blutwurst

Im ‚Mercado de Peixe‘ essen wir wiedermal zu Abend, weil es uns so gut gefiel. Und Octupus, Napfschnecken und Degenfisch begleiten uns. So langsam brauch ich mal einen Fastentag – puh!

Beim letzten Abendgruß begegnet uns eine kleine, flitzige Kakerlake. Leider schafft sie den Übergang über die Straße nicht und so gehen wir ein wenig traurig ins Bett. Nein, einen Namen hatte sie noch nicht.

Dafür erobern wohl Mary & Gloria daheim ihr Urlaubsdomizil mit schon einigem Kollateralschaden. Danke, ihr Lieben, für eure Mühe. Die kleine Raubtiere gucken einfach immer zu süß.

Ausschlafen! Spätes Frühstück und dann ab in die Shopping Mall. Ein passendes Andenken ist nicht dabei, aber ohne Tüte gehen wir auch nicht heim. Und so machen wir uns bereit für das ‚Whale Watching’.

Dann doch etwas überraschend, dass wir auf einem Schlauchboot Platz nehmen und komplett in den Osten starten. Da braucht man schon etwas Sitzfleisch.

Nach weißen Delphinen, Atlantik Delphinen und einer dritten Gattung zeigt sich aber leider kein Wal. Schade, aber genug unterkühlt und ausgehungert geht es zurück. Zumindest bietet uns die Küste nochmal einen anderen Blick auf die Insel.

Dann schnell noch eine Kleinigkeit im Supermarkt und so genießen wir den Abend nahezu allein auf der Treppe des Porto al Mare mit Wein und Bacalhau. Morgen geht es auch schon weiter.

Eigentlich wollten wir hier gar nicht weg, aber dass der Tag so verläuft that auch niemand geahnt. Aufstehen, packen, ab zum Flughafen und dann… ich bin nur in stand-by auf dem Flug. Und so kommt es dann – wie für zwei andere Pärchen – dass wir noch nach Lissabon mitfliegen dürfen. Hatte ja noch auf ein bisschen Karma gehofft, aber NEIN!

Das war dann nicht unser Flieger

Von einem zum anderen geschickt und dann am Check-in ein Ticket für den letzten Flieger in der Nacht erhalten. Die Stimmung hätte nicht tiefer sein können. Aber nun gut, die Sonne lachte und ein Taxi zum Strand war schnell da, nur die Badehose hatten wir vergessen. Aber es hätte schlimmer kommen können…

Praia das Milicias

Ein wunderschöner, sonniger Sonntag mit einigen lauten Unterbrechungen durch Motorräder oder Feuerwerk. Aber wir haben das Beste draus gemacht. Am Abend also wieder zurück, die Voucher mit Flughafenessen getestet und dann etwas übermüdet in den Flieger. Entschädigt hat uns etwas unser super bequemer Sitzplatz. Und so sind wir ca 2 Uhr in der Hauptstadt Lissabon.

Unser Apartment-Schlüssel wird uns freundlicherweise noch am Airport unerreicht. Schnell mit dem Taxi in die Stadt und dann ein bisschen Schlaf. Das Apartment könnte schöner sein, aber es ist ja nicht für die Ewigkeit…

Das Frühstück entschädigt

Und ab geht es die Stadt – Sightseeingtour selfmade und erstmal einen Bus gesucht. Auf geht’s! Nach den Online-Tipps auf https://wetraveltheworld.de/lissabon-sehenswuerdigkeiten/ starten wir nach einem guten Frühstück im Manifest.

Auf geht es zum ‚Mosteiro dos Jerónimos‘ aus dem 16.Jh – Hieronymitenkloster im Stadtteil Belém. Im Jahr 1502 hatte König Manuel I. den Grundstein gelegt – und für knapp 25 Mio wird es wohl restauriert. Heute jedoch kein Eintritt. Weiter zum ‚Torre de Belém‘ am Ufer der Tejomündung.

Torre de Belém

Und dann geht es mit dem TukTuk weiter zur LX-Factory – hippe Location aber nichts zum Verweilen. Sicherlich auch sehr nette Lokale, aber es zieht uns zur zum Ufer an der Brücke ‚Ponte 25 de Abril‘ – die weltweit drittlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Das kriegt man auch beim Essen zu spüren.

Ponte 25 de Abril

Weiter Richtung Osten per pedis! Aber nicht ganz… zum TimeOut Market. Sehr zu empfehlen und verweilen. Die Abendstimmung zwischen Trödelmarkt und kleinen Gassen treibt uns weiter und so stolpern wir in die Seilbahn – ähnlich wie die Zacke in Stuttgart! Kleines Abenteuer für 3,80€ p.P. – aber passend bitte!

Dann weiter Richtung Barrio Alto und am Elevador de Santa Justa vorbei.

‚Du rebellierst, du bist dagegen immer wenn’s zur Stimmung passt‘

So geht es auf und ab durch die Gassen rund 23.000 Schritte bis wir am Abend wieder bei unserem Apartment landen. Dann also Check, wie wir morgen unseren Camper abholen. Da braucht es wohl noch eine Fahrkarte – die bucht mein Hase noch ganz flink.

Im Morgengrauen brechen wir auf – naja, eigentlich ist die Stadt schon wach, aber wir noch nicht… Kaffee & Brötchen in der Hand und los zum Bahnhof. Um 9:09 Uhr geht unser Zug nach Porto!

Mit dem IC geht es in 3 Stunden ans Ziel und dann bleibt noch die Aufgabe ein Ticket für die Metro zu finden, so dass wir schlussendlich am Ziel angekommen sind. von meiner zeitlichen Planung hab ich mich wohl etwas vertan.

Jetzt heißt es erstmal Mittagspause und ein geeignetes Lokal am Hafen finden. Per Zufall oder mit viel Glück stolpern wir in eins hinein, wo man sich sogar den Fisch noch aussuchen kann. Mit Pastel de Nata und einem Schluck Portwein verabschieden wir uns.

Frischer Fisch

Nun aber los zu unserer Abholung des Campers – das war dann aber gleich um die Ecke. Nach ausführlicher Einweisung dürfen wir nun mit dem VW Bus starten. Erstmal zurück nach Lissabon – sind ja auch nochmal 3 Stunden Fahrt.

Siesta Camper

Ohne Zwischenfälle und mit angenehmer Fahrt landen wir am Ziel und parken unseren Begleiter um die Ecke. Morgen starten wir dann unsere Fahrt nach Süden. Kurze Stärkung mit Ramen-Suppe und ab ins Bett! Genug ist genug für heute.

Los geht’s! Unserem Airbnb-Appartement trauern wir nicht hinterher, aber es gibt noch ein feierliches Frühstück im Manifest um die Ecke. Gut gestärkt können wir uns also auf dem Weg zum ersten Ziel machen. Die Sonne lacht.

Oriental-Breakfast

Bei 28 °C kommen wir am Praia da Riviera etwas südlich von Lissabon an. Die Sonne brennt an dem kilometerlangen Sandstrand. Da hilft nur eine Abkühlung unter dem Sonnenschirm an der Strandbar. So schaut man auf das Meer und die Surfer.

Großer Schreck jedoch als wir auf den Parkplatz zurück kehren. Irgendjemand war am Auto und hat unsere Sachen durchwühlt, aber nichts wichtiges fehlt. So weird!

Beach-Camper

Schnell weg und weiter in den Süden und einen Schlafplatz auf sicherem Boden finden. Im EcoParque do Outão schlagen wir unser Nachtlager auf. Für uns Beide ziemlich aufregend und zum aller ersten Mal!

Leider könnte es durchaus ruhiger in der Nacht zugehen. Die Straße ist laut und die Lichter hell – da gibt es Verbesserungspotential…

Sunrise in Setúbal

Wenigstens gibt es einen frischen Kaffee und so packen wir schon wieder unsere Sachen – die Hitze ist am Morgen schon ordentlich zu spüren. Schnell noch ein Kaffee und ein Pastel mit Shrimps in der Stadt und ausgiebig einkaufen.

Nachdem alles verstaut ist, kann es weiter in den Süden gehen. Vielleicht mit etwas mehr Glück heute…

Porto Covo

Südlich von Sines gibt es viele Buchten an der steinigen Küste, die zum ausruhen einladen. Nachdem wir dreimal den Wagen abgeschlossen haben, suchen wir uns ein Plätzchen aus und nehmen unser Mittagessen mit. So lässt es sich mit Meeresrauschen aushalten.

So lässt es sich aushalten und wir schauen uns noch die anderen Buchten an und genießen das kühle Meer. Zum frühen Abend wird es dann frisch und wir brechen auf, um einen Campingplatz zu suchen. Heute mal auf einem Luxuscampingplatz: Award Winner 2023! Vielleicht wird es ja da angenehmer…

Warme Dusche, saubere Toiletten und ruhige Umgebung! Dann kochen wir uns wohl mal Nudeln… gute Nacht!

Am Morgen sieht es ziemlich düster aus, aber der Wettergott meint es gut mit uns und es klart immer weiter auf als wir Richtung Algarve fahren. Ein Platz zum Mittagessen ist schnell gefunden – direkt am Hafen. Und so gibt es heute Garnelen, Sardinen und Thunfisch direkt an der Fischhalle im Restaurant ‘A Sereia’. Das sollte dann wohl auch frisch sein! Zumindest super lecker.

Baleeira Port

Wir fahren zum ersten mal ans Meer
Ich frag wie es dir gefällt
„Es ist schön, doch unter uns, ich hätt’s mir größer vorgestellt“

Nachdem nun auch die Sonne da ist, geht es noch mal an den Strand – am letzten südwestlichsten Zipfel Europas. Die Wellen brechen, die Sonne scheint und die Felsen im Hintergrund geben einen super Ausblick.

Praia do Beliche

Nachdem wir ja immer noch satt sind vom Fisch fällt das Abendessen aus und wir suchen uns auf dem nächsten Platz ein ruhiges Fleckchen für die Nacht. Diesmal scheint es ausgesprochen ruhig zuzugehen…

Glück gehabt… wenig Licht, Stille und nur Hühner die am Morgen krähen. So wachen wir mit ein paar Regentropfen auf dem Dach auf. Klingt erstmal ziemlich romantisch. Ausgeschlafen haben wir auch. Leider geht der Regen dann aber nochmal richtig los, sodass wir im Wasser stehen. Hat ja auch niemand daran gedacht, am Abend noch die Wäsche reinzunehmen.

Morning has broken

Irgendwann sind alle nassen Handtücher verstaut und der Regen lässt nach. Also auf Richtung Osten an der Küste entlang. Ein Strand Tag wird es wohl nicht…

Dafür gibt es Sightseeing durch Lagos – die Stadt ist für ihre Altstadt mit Stadtmauer, ihre Klippen und ihre Atlantikstrände bekannt. Und unglaublich viele Touristen. Auf den Schock gibt es eine Sangria mit Muscheln und Melone.

Die Strände auch hier sind ganz nett, aber da waren wir tatsächlich auch schon an schöneren Orten. Dank des Campers! Weiter geht es durch Albufeira – kurzer Stopp am Strand Castelo Beach. Für ein Bad aber doch schon zu kühl. Nun aber schnell los und einen Stellplatz finden.

Du hast ’n Schirm dabei bei Regen, ein Pyjama für die Nacht, für die Nacht‘

Ein Campingplatz war geschlossen, der nächste nur ein Park und der letzte am Strand schon voll. Okay, dann wohl doch ‘wildcampen’ – ganz ungewollt. Nachdem wir aber am Strand von Faro angekommen sind und das Meer rauscht, sind wir nicht ganz so traurig.

Arroz de marisco

Dann halt Abendessen im Restaurant (mit Toilette) und Meeresfrüchten. Übrigens haben wir bei Lidl auf dem Weg gesehen, dass man Muscheln und Shrimps per Schaufel selbst abfüllen kann. Wir müssen dann wohl noch selbst kochen… und an den Kräutern und Salaten sind wir auch gaaanz langsam vorbei, aber Gloria & Mary sind ja versorgt.

Noch ein Glas Wein am menschenleeren und dunklen Strand und dann verziehen wir uns am Straßenrand in unseren Camper. So schlafen wir ein und erst auf der Suche nach einer Toilette im Morgengrauen trauen wir uns raus.

Sunrise

Am Morgen sehen wir, dass noch einige andere Camper am Praia de Faro gestrandet sind. In das Meer traut sich trotzdem noch keiner. Also kurz alles gerichtet und nach dem Kaffee geht es zur Autowaschanlage. Putzen, Räumen und Packen. Ab in die Stadt, wo gerade lauter Läufer für einen Run unterwegs sind. Durch die engen Gassen und ausgeladen…

Cappuccino

Wunderbares, nagelneues und großes Appartement! Mit Waschmaschine! Check. Wagen abgeben, Bus zurück und dann erstmal Einrichten für die letzten 6 Tage.

Kurze Entspannung, Wäsche angestellt und dann stolpern wir durch die kleinen Gassen. Das Wetter erinnert uns doch stark an die Azoren – mal Sonne, mal Wind und dann wieder ein paar Wolken! Ein bisschen Kunst gibt es auch noch zu bestaunen – Biennial of Contemporary Arts.

Espaço Quintalão

Fine Dining fällt heute aus, aber unsere Reservierung für den letzten Abend ist gemacht und so schlendern wir weiter. Es gibt dann doch noch Fischsuppe, Bacalhau und einen Krebs an anderer Stelle. Hier bemerken wir, dass scheinbar die alten Besitzer den ganzen Abend am ersten Tisch sitzen. Mit 96 Jahren sitzen sie hier als Pärchen und schauen sich das Treiben an – so putzig!

Sol e Jardim

Ausgeschlafen und motiviert starten wir in den Tag. Arbeiten will man dann wohl heute doch nicht… sodass wir auf der Suche nach Meeresfrüchten am Mercado Municipal vorbei zum Lidl laufen. Pro Kilo gibt es hier Muscheln, Gambas und Shrimps imTiefkühler.

Lidl

Einkauf erledigt! Pediküre wird heute nichts mehr – der Herr geht aber zum Barber! Wir laufen weiter durch die Gassen und gönnen uns nach Thunfisch-Toast dann auch noch eine große Portion Churros mit gaaanz viel Zucker. Lecker!

Lazy Day

Zu guter letzt kommt dann auch noch der Prüfungstermin reingeflattert. Sollte ich wohl mal das Buch rausholen…

Bei bestem Wetter starten wir in den Tag und in Richtung Fähre. Diese führt durch das Naturschutzgebiet zum Strand für 3,75€ hin/zurück. Und die Flugzeuge fliegen auch im Minutentakt hinüber. Naja… vielleicht noch ausbaufähig.

Heute steht nicht viel an – nur am Strand mit Sand zwischen den Zehen und Meeres-rauschen liegen. Vielleicht auch etwas lesen. So kann man es aushalten und so langsam hab ich auch wieder Farbe im Gesicht.

So gibt es heute zu Hause essen und wir chillen den restlichen Abend in unserem schnuckeligen Apartment. Die roten Stellen ordentlich eingecremt geht es auf die Couch.

Praia de Faro

Kurz vor dem Einschlafen haben wir noch beschlossen, Tickets für die Fähre nach Ihla Deserta zu buchen – eine verlassene Insel mit Naturschutzgebiet und wohl paradiesischem Strand. Dann noch schnell den Wecker gestellt.

Geweckt werde ich diesmal nicht mit der neuen Single von Till Lindemann… Heute ist Urlaubsfeeling – ab zur Fähre.

Der südlichste Punkt Portugals, die Insel Deserta (portugiesisch für verlassene Insel), gehört zu der Inselkette im Naturpark Ria Formosa, die das Marschgebiet vom Meer abtrennt und einige geschützte Vogelarten soll es zu sehen geben. Leider aber nicht für uns.

Nach ca 30 Minuten Fahrt kommen wir an, bewundern das Meer und den Leuchtturm. Dann geht es aber erstmal über den Pfad durch die Dünen – vielleicht sehen wir ja noch ein paar Tiere…

Cabo de Santa Maria

Leider ohne Chamäleons oder Reptilien oder Krebse – nur ein Schmetterling und eine Möwe – erreichen wir den südlichsten Punkt Portugals. Nun haben wir uns aber eine Pause verdient. Ab an der Strand!

Leider zieht dann natürlich langsam ein Wind auf, sodass es deutlich kühler wird. Nix für mich, um ins Wasser zu gehen. Einer ist aber tapfer… es weht uns fast die Sonnenhüte vom Kopf, sodass wir einkehren müssen und auf unsere Fähre warten.

Ab nach Hause und schnell noch Nudeln in den Topf! Außerdem versuchen wir uns mit eigener Sangria.

Nachdem ein kleines Tief über Faro zieht, bleibt uns heute ein kleiner Stadtbummel und die Shopping-Mall zu erkunden. Zuerst gehen wir zur Carmo Kirche (Igreja da Ordem Terceira de Nossa Senhora do Monte do Carmo), um die Knochenkapelle zu besichtigen bevor sie schließt.

Capela Dos Ossos

Funfact: Die Kapelle ist die letzte Ruhestätte für mehr als tausend Skeletten. Die Überreste wurden 1816 exhumiert, da der Friedhof in Faro überfüllt war. Alle Knochen stammen von Mönchen des Karmeliterordens, die zu ihren Lebzeiten in der Carmo-Kirche ihren Dienst verrichtet hatten. Ich finde hauptsächlich Hüfte, Knie und auch einige Wirbelkörper. Wo sie die Knochen von Unterarm und Hand gelassen haben bleibt ein Rätsel.

Weiter geht es Richtung Westen zu Fuß in das Shoppingcenter. Mit Tüten in der Hand kommen wir aus dem ‚Forum Algarve‘ in den Nieselregen und suchen uns ein Bus zurück – so stolz, wie wir hier den ÖPV nutzen. So streifen wir weiter durch die Gassen bis wir ein kleines ruhiges Fleckchen finden. Und eine Thai-Massage, die mich eine Stunde lang ordentlich bearbeitet. Und ich dachte, ich bin entspannt!

Steak portuguese style

Zur Abwechslung entscheiden wir uns heute mal für Fleisch zum Abend im ‚Seven Cuts‘ mit Rotwein und Steak. Lecker, aber nicht umwerfend. Der Wein hat es in sich und wir wollten ja eigentlich noch ausgehen. Auf dem Weg nach Hause laufen wir dann an einem netten Club vorbei – aber wir sind auch die Ersten!

Club Madalena

Aber was soll ich sagen, wir halten dann nicht mehr durch. Trotz aller Erholung bleibt unsere Party-Karriere heute auf der Strecke.

‚Und du sagst, „Ach, Baby, du und dein Romantikscheiß
Es ist schön mit dir, doch es könnte schöner sein“

Fix & fertig heben wir uns aus dem Bett. Schon mal Sachen ordnen für den Rückflug und schnell raus, um ein Detox-Frühstück zu finden. Völlig planlos. Dann halt wieder zurück.

Grand House of Faro

Zum letzten Abend haben wir ja noch einen Tisch im ‚Pigs & Cows‘ reserviert, sodass wir uns dann auch fertig machen und nach einigen letzten Eindrücken in der Stadt unseren Tisch einnehmen.

Es gibt Codfish im Rauch & Beef Carpaccio mit Vinaigrette als Entrada. Dazu ein KirRoyal und Weißwein. Weiter geht es mit Tenderloin-Steak in Butter geschwenkt und ein Shrimpscurry mit ausserordentlich cremigem Geschmack. Käseplatte und Crème brûlée dürfen nicht fehlen und so schlendern wir anschließend super glücklich durch die Straßen.

Es ist noch ordentlich was los, aber wie gesagt, das Partyleben passt heute nicht ganz zu uns. Wir genießen den letzten Abend, denn morgen geht es leider wieder zurück ins kalte Berlin.

‚Du schreibst mit Freunden aus Berlin‘

Der Wecker holt uns dann raus – die Taschen werden fertig gepackt, der Kühlschrank wird geleert inkl. dem Rest Sekt. Brote sind geschmiert und ab zum Flughafen. Leider doch etwas Übergepäck… EasyJet! Dann halt die neue Folge von Weirdcrimes „Der Tideskampf im Cockpit“ – argh!

Heute ist übrigens Internationaler Tag des Hasen!

Nach guten 3 1/2 Stunden Flug landen wir am BER – schnell zur S-Bahn, aber das Glück verlässt uns. Bahnausfall. Dann doch noch Taxi – die Stadt ist voll und Marathon findet auch noch statt! Back home!

Fazit: Portugal ist super sicher und freundlich. Auch wenn sie etwa so sprechen wie ein spanischer Pfälzer. Man kann aber super leckeren Fisch und Sardinen essen. Und unsere Reise mit dem Camper betrug etwas mehr als 800km und eine Tankfüllung. Sicher nicht unsere nächste Reiseform, aber eine Erfahrung allemal wert.

9 Kommentare


  1. // Antworten

    Gute Erholung, genießt Sonne und Meer.
    Kuss


  2. // Antworten

    Super erholt euch gut.
    P.S. schwarzen Strand hatte ich in Spanien auch, liegt ab den Vulkanen.
    Essen sieht lecker aus. Bis bald


  3. // Antworten

    Hallöchen,.
    Der Bericht ist wieder super, aber erholt man sich bei so viel action???
    Gute Erholung


    1. // Antworten

      Klar, jetzt wird’s entspannt! Beach und Natur … von nix kommt nix!


  4. // Antworten

    Sagen wir mal so: Urlaubsfeeling im Grenzbereich. Doch mit so einer guten Fahrerin kann man nicht aus der Kurve fallen.


  5. // Antworten

    Lasst es euch gut gehen und erholt euch gut. ☀️


  6. // Antworten

    Prüfung??? Welche?
    Weiterhin gute Erholung, bis bald .. Mama

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert